Fundstücke aus sowjetischer und russischer Zeit

Zwei besondere Ausstellungen zeigt die Galerie im Kreishaus vom 8. Mai bis 21. Juni 2024:

• Fundstücke aus sowjetischer/russischer Zeit in Wünsdorf - die Ausstellung zum Jubiläum 30 Jahre Abzug der russischen Streitkräfte aus Deutschland.
• Let's Get Lost – Fotografien von Lost Places in Teltow-Fläming
  Philipp Gerstengarbe

Sie sind vom 8. Mai bis 21. Juni 2024 im Kreishaus zu sehen - Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und nach Anmeldung.

"Fundstücke aus sowjetischer/russischer Zeit ist eine Ausstellung der Bücherstadt-Tourismus GmbH im Rahmen von "Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/2025". Kulturland Brandenburg 2024/2025 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsbank des Landes Brandenburg.

Zuerst gezeigt in der NEUEN GALERIE des Landkreises vom 10. Februar bis 1. April 2024.

FUNDSTÜCKE aus sowjetischer/russischer Zeit in Wünsdorf - die Ausstellung zum Jubiläum 30 Jahre Abzug der russischen Streitkräfte aus Deutschland

Im September 2024 jährt sich der Abzug der russischen Truppen zum 30. Mal. Nach fast 50 Jahren Besatzungszeit in Deutschland waren sie die ersten Militärs, die das Land komplett verlassen haben. In der Bücher- und Bunkerstadt Wünsdorf kann man seit 25 Jahren auf geschichtlichen Bunkertouren viel aus der Zeit ihrer Stationierung erfahren. Vieles sieht heute anders aus, dem Zahn der Zeit geschuldet, anderes ist nicht mehr vorhanden. Selbst ehemalige Soldaten, die hier gedient haben, haben ihre Probleme damit, alte Strukturen wieder zu erkennen.

Es sind auch so viele kleine Dinge, die an jene Zeit erinnern. Dinge, die man manchmal nur auf den zweiten Blick sieht oder die für jüngere Generationen immer da waren – ein altes Nummernschild an einem Haus, ein altes und verrostetes Tor oder viele Emaille-Becher auf einem Haufen im Wald.

Im Allgemeinen steht eher die große Politik im Fokus, internationale Vereinbarungen und Verträge. Was aber ist mit den normalen Menschen, die hier zum Teil mehrere Jahre verbracht haben? Was wissen wir von deren Geschichten? Wer bewahrt sie für die Nachwelt?

Genau das versucht die Ausstellung „Fundstücke aus sowjetischer/russischer Zeit in Wünsdorf“ darzustellen. Der eingefangene Moment auf einem Foto und die Geschichte dazu – dokumentiert von einfachen Soldaten.

Der Ausstellungsmacher und Mediengestalter Daniel Knorn hat vor einem Jahr begonnen, nach Fotos aus jener Zeit im Internet zu suchen und als er fündig wurde, zu sammeln. Heute steht er mit vielen der ehemaligen „Fotografen“ und Chronisten in regem Austausch. Zu jedem Foto gibt es in der Regel eine kleine Geschichte und sehr oft auch zu den anderen „Fundstücken“. So gibt es tausende Fotos und ebenso viele Geschichten, die uns nach so vielen Jahren ein viel bunteres Bild der täglichen Abläufe in der ehemaligen Garnison vermitteln. So ist die Idee entstanden, diese Fotos und die Geschichten mit anderen interessierten Menschen zu teilen.

Ein besonderes Fundstück zeigen wir in der Galerie im Kreishaus. Das auf dem Boden liegende Mosaik (3 x 3 Meter) stammt von einem Ehrenmal aus dem Jahr 1980, das dem 1945 gefallenen Rotarmisten A. V. Savelyev an der Schule Nummer 1 gewidmet war. Am Denkmal traten die Kinder an und wurden als Pioniere aufgenommen.

Let's Get Lost - Fotografien von Lost Places in Teltow-Fläming - Philipp Gerstengarbe

Unser Ausstellungsfotograf Philipp Gerstengarbe aus Berkenbrück (Gemeinde Nuthe-Urstromtal) wird im Juni 15 Jahre alt! Dass er gern schöne, interessante und berührende Momente mit der Kamera oder auch einfach mal mit dem Handy einfängt, hat er im Grunde seiner Mutter zu verdanken. Von ihr hat er viel gelernt und den Fotoblick für die Kleinigkeiten „vererbt" bekommen.

Die Fotos in dieser Ausstellung sind im Rahmen seiner Facharbeit im Geschichtsunterricht im Jahr 2023 entstanden. Zu sehen sind sogenannte Lost Places in Teltow-Fläming.

„Es hat mich fasziniert, was es alles für Bauwerke und Orte gibt, die verlassen sind und nicht mehr genutzt werden! Ich wollte mehr sehen und habe dann überall im Landkreis spannende Orte entdecken können. Lost Places haben eine ganz besondere Atmosphäre. Sie geben einem das Gefühl, eine Zeitreise zu unternehmen.“

Auf diese Reise möchten wir Sie mitnehmen und wünschen viel Freude beim Betrachten, Staunen und Neugierig sein.  „Junge Talente fördern“ darf sich nun die Kulturverwaltung des Landkreises Teltow-Fläming auf die Fahnen schreiben - die erste Ausstellung von Philipp zeigt es.